Die Einführung der PrEP als HIV-Prävention würde nicht nur helfen, HIV-Neuinfektionen zu verhindern, sie würde auch langfristig Kosten sparen. Und: Die PrEP wird bald in Deutschland verfügbar sein – mit Kosten von ca. 50 Euro im Monat. Das sind Ergebnisse des 27. dagnä-Workshops, der Jahresversammlung der HIV-Schwerpunktärzte, in Köln. Dazu dagnä-Vorstand Knud Schewe: „Unsere Zahlen zeigen, dass die PrEP nicht nur sinnvoll, sondern sogar kostensparend ist. Gretchenfrage waren bisher die Preise. Eine 50-Euro-PrEP ist deshalb ein riesiger Fortschritt. Eine PrEP braucht aber immer gute ärztliche Begleitung.“
Apotheker Erik Tenberken teilte auf dem dagnä-Workshop am 9. September 2017 mit, dass die PrEP bald in Deutschland auf Generika-Basis in Blisterverpackungen mit 28 Tabletten verfügbar sein wird. Geplanter Start: Ende September 2017.
Ebenfalls wurden Ergebnisse einer dägna-Analyse zur Kosten-Effektivität der PrEP präsentiert: Die Zahlen der Universität Rotterdam zeigen, dass die PrEP ab 2018 bis zum Jahr 2030 etwa 9.000 HIV-Infektionen verhindern könnte. Die PrEP wäre sogar zu aktuellen Preisen von ca. 820 Euro im Monat kosteneffizient. Eine täglich eingenommene PrEP wäre ab einer Summe von ca. 5.800 Euro oder weniger kostensparend. Vergleichsgröße waren die Kosten einer lebenslangen HIV-Therapie.
Die Kosten-Effektivitäts-Analyse der Universität Rotterdam finden Sie hier.