Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am 24. November 2022 die alljährlichen Eckdaten und Schätzungen zur Prävalenz und Inzidenz der HIV-Infektion in Deutschland veröffentlicht.
Kernergebnisse (Stand Ende 2021):
- Die Anzahl der geschätzten HIV-Neuinfektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) lag im Jahr 2021 bei etwa 1.000, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Im
Jahr 2021 haben sich etwa 320 Menschen beim intravenösen Drogengebrauch (IVD) mit HIV infiziert, diese Anzahl stieg seit dem Jahr 2010 auf niedrigem Niveau an und blieb seit 2019
etwa konstant. Etwa 440 Menschen haben sich in Deutschland auf heterosexuellem Weg mit HIV infiziert. - Die Anzahl von Menschen mit einer HIV-Infektion in Deutschland wird auf 90.800 geschätzt. Von diesen sind etwa 8.600 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert. Während diese Anzahl bei MSM zurückging, blieb sie bei heterosexuellen Übertragungen etwa konstant und stieg an bei Menschen mit IVD. Insgesamt ist die geschätzte Anzahl der noch nicht diagnostizierten Infektionen seit dem Jahr 2010 gesunken. Der Anteil der diagnostizierten HIV-Infektionen liegt wie im Vorjahr bei etwa 90 %.
- Der Anteil der Menschen mit diagnostizierter HIV-Infektion, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, ist von etwa 80 % im Jahr 2006 auf etwa 96 % im Jahr 2021 angestiegen. Etwa 96 % dieser Therapien verliefen erfolgreich, d. h. es wurde eine Viruslast von weniger als 200 Viruskopien/ml Blut erreicht.
- Zur PrEP: Der beobachtete Rückgang von HIV-Neudiagnosen und der geschätzte Rückgang von Neuinfektionen bei MSM seit 2019 deuten aber auf eine Verhinderung von Neuinfektionen durch PrEP-Gebrauch hin.
Das vollständige Epidemiologische Bulletin des RKI finden Sie bitte HIER.