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Im November 2023 hatten wir Gesundheitsminister Lauterbach erstmalig über den Mangel an TDF+FTC informiert. Dennoch verschärfte sich die Versorgungslage im Dezember und Januar eklatant. Neben den verheerenden Auswirkungen auf die Patientenversorgung wuchs in der Ärzteschaft die Unsicherheit in Bezug auf die Verordnungspraxis, auf Regeressrisiken und auf die Einhaltung der Generikaquoten.

Erst nachdem wir in gemeinsamer Anstrengung mit DAIG, DAHKA und DAH erheblichen Druck auf die Politik ausgeübt haben, ließ sich Bewegung erkennen. Das BMG stellte am 25.1.2024 offiziell den Versorgungsmangel für TDF+FTC fest (BAnz AT 01.02.2024 B8). Zudem berichtete das BfArM beim 2. Runden Tisch „Lieferengpässe“ am 1. Februar 2024, dass die Zulassungsinhaber Ratiopharm und Heumann sehr kurzfristig erhebliche Warenkontingente für den deutschen Markt zur Verfügung zu stellen werden. Mit den zu erwartenden Warenmengen könne ein Bevorratungszeitraum von mehr als drei Monaten abgedeckt werden. Zudem erhält BfArM aufgrund des offiziell erklärten Versorgungsmangels regelmäßig automatisierte Meldungen zu den Lager- und Produktionsdaten und kann außerdem die Zu- und Abflüsse der Apotheken verfolgen.

Tatsächlich scheint sich die Versorgungslage durch die Warenkontingente von Ratiopharm und Heumann zwischenzeitlich zu entspannen, wenngleich unklar ist, ob es sich tatsächlich um zusätzliche Produktionsmengen oder um vorgezogene Warenlieferungen handelt. Auch kann aktuell nicht eingeschätzt werden, ob die angezeigten Liefermengen die Versorgung mit TDF+FTC dauerhaft und flächendeckend sicherstellen werden.

Festzustellen ist, dass auch HIV-Medikamente nicht effektiv vor Lieferengpässen geschützt werden. Um dies zu ändern, haben sich dagnä, DAIG, DAHKA und DAH erneut an das BMG gewandt, um strukturelle Änderungen zur Sicherstellung der HIV-Medikamentenversorgung einzufordern.

Den Brief an das BMG können Sie » HIER einsehen.

Die gemeinsame Pressemitteilung können Sie » HIER einsehen.