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24. November 2025
HIV/AIDS-Lage in Deutschland – Kernergebnisse der RKI-Auswertung 2025
Das Robert Koch-Institut hat eine aktuelle Analyse zur HIV-Situation in Deutschland veröffentlicht. Demnach kam es 2024 zu rund 2.300 HIV-Neuinfektionen, etwa 200 mehr als im Vorjahr.
Der Anstieg macht deutlich, dass der Ausbau zielgruppengerechter Test-, Therapie- und Präventionsangebote weiterhin dringend notwendig ist.
Entwicklung nach Gruppen
- Männer, die Sex mit Männern haben (MSM): ca. 1.300 Neuinfektionen (Anstieg gegenüber 2023).
- Menschen, die Drogen injizieren: ca. 400 Neuinfektionen – ein kontinuierlicher Anstieg seit 2010.
- Heterosexuelle Übertragungen: ca. 590 Neuinfektionen, ebenfalls leicht steigend. Gesamtzahl der Betroffenen
Ende 2024 lebten rund 97.700 Menschen mit HIV in Deutschland. Etwa 8.200 Infektionen sind noch undiagnostiziert – ein Hinweis auf die große Bedeutung niedrigschwelliger Testangebote und Aufklärung über Risiken.
Therapie & Prävention
- 98 % der diagnostizierten Personen erhalten eine antiretrovirale Therapie – bei fast allen erfolgreich. Dadurch ist eine sexuelle Übertragung nicht mehr möglich.
- Gleichzeitig wird ein Drittel der Infektionen erst spät diagnostiziert, fast 20 % erst im AIDS-Stadium. Frühere Testung bleibt daher zentral.
- Kondome bleiben eine tragende Säule der Prävention.
PrEP und harm-reduction Maßnahmen - Das RKI betont:
- PrEP-Angebote müssen für alle Risikogruppen weiter ausgebaut werden – insbesondere für MSM, Menschen mit injizierendem Drogenkonsum und Frauen.
- Für Drogengebrauchende wird ein besserer Zugang zu sterilen Utensilien und Substitutionstherapie – auch in Haft – gefordert.
Das Epidemiologische Bulletin können Sie unter folgendem Link downloaden:
Download: Epidemiologisches Bulletin 47/2025
