Skip to main content

News


27. November 2023

Lieferengpässe für Emtricitabin/ Tenofovirdisoproxil

Nachdem am 16. Oktober 2023 der erste Pharmahersteller die fehlende Lieferfähigkeit für Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil angezeigt hat, verschärft sich offensichtlich die Situation bei den generischen antiretroviralen Wirkstoffen weiter.
Der Großhandel und die Apotheken haben uns Lieferengpässe gemeldet und können keine Vorräte mit dieser Medikamentenkombination mehr anlegen. Zudem wird berichtet, dass dieser Zustand zumindest bis in den Januar 2024 anhalten dürfte. Dies ist alarmierend, da Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil das einzige zugelassene Arzneimittel für die HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP) ist. Diese präventive GKV-Leistung ist ein wichtiger Grundpfeiler in der Prävention neuer HIV-Infektionen. Die fehlende Verfügbarkeit von Emtricitabin/ Tenofovirdisoproxil führt de facto zu einer Einstellung dieser Gesundheitsleistung mit der Gefahr ansteigender HIV-Neuinfektionen.

Die Stellungnahme von dagnä und DAIG an Herrn Scholz finden Sie bitte » HIER.

Die gemeinsame Pressemitteilung von dagnä, DAIG und DAHKA finden Sie » HIER.

Das » Epidemiologische Bulletin 47/2023 des Robert Koch-Instituts zeigt uns auf, dass ART sowie die PrEP unverzichtbare Therapien sind, um die BIS 2030 Ziele der WHO erreichen zu können.
Kernergebnisse (Stand Ende 2022):

  • Die Anzahl der geschätzten HIV-Neuinfektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) lag im Jahr 2022 bei 1.000 (53 %), und ist somit seit 2020 stabil. Dass es 2022 nicht wieder zu einem Anstieg gekommen ist, könnte auf vermehrter Nutzung der Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) für HIV beruhen.
  • Etwa 520 Personen (27 %) haben sich auf heterosexuellem Weg in Deutschland infiziert, davon 310 Frauen (16 %) und 210 Männer (11 %). Darüber hinaus haben sich etwa 370 (19 %) Menschen beim intravenösen Drogengebrauch infiziert.
    Hier ist kein Rückgang HIV-Neuinfektionen zu erkennen, da die HIV-PrEP in diesen Gruppen bisher fast gänzlich unbekannt ist.

Kontakt

dagnä e.V.
Nürnberger Str. 16
10789 Berlin

Tel.: 030 / 398 01 93 - 0
Fax: 030 / 398 01 93 - 20
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Presse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.